Beiträge

Die Wahl der Qual

Die Wahl der Qual – Der aktuelle Nationalratswahlkampf zeichnet sich diesmal durch eine mediale Überforderung und Überpräsenz aus. Rund 150 Auftritte werden die SpitzenkandidatInnen am Ende von #nrw19 absolviert haben. Eine Überforderung von Journalisten, Politikern und Wählern. Und auch der Demokratie.

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Kurz: Der Staat bin ich

Sebastian Kurz war nicht nur der jüngste Kanzler der 2. Republik, er erreichte 2017 den ersten Platz seiner „neuen“ Volkspartei mit einer in Österreich ungewohnt riesigen und durchinszenierten Medien- und Wahlkampagne. Diese setzte sich während der Regierungszeit mittels Message Control zunächst erfolgreich fort. Seit dem Misstrauensvotum allerdings stottert diese Maschine. Eine Analyse

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Rendi Wagner #orfsg19

Rendi-Wagner: Yes, she could

Im 4. Sommergespräch des ORF war die SPÖ Parteivorsitzende Pamela Rendi Wagner zu Gast. Sie stellte auf eine für die Politik momentan ungewohnte Weise ihren Führungsanspruch dar: empathisch, eloquent und sattelfest in den (meisten) Themen. Dem gegenüber steht der Auftritt in den sozialen Medien. Hier wirkt sie fast starr und vorallem unauthentisch.
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Nina Hoppe

Der Volkstribun

Einer Partei wie der FPÖ konnte nichts Besseres passieren, als die Ereignisse der letzten Tage. Sie kann wieder „opponieren“. Und in ihrem Verhalten zeigt sie einmal mehr auf, wie rechtspopulistisch sie agiert und radikale Elemente ihre Politik bestimmen. Daran kann auch das „angenehme“ Sommergespräch mit Norbert Hofer nichts ändern. 

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Hoppe Strategia

Das Neue Österreich

NEOS, das Neue Österreich, 7 Jahre alt, stellt sich nun zum dritten Mal der Wahl, um ins österreichische Parlament einzuziehen. Zeit für ein erstes Resümee, was diese Partei bewirkt hat und wofür sie steht.

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Hoppe Strategia Politica Media

Vanitas politica austriaca

Fragen Sie mich nicht warum, aber dieser Tage nahm ich seit wirklich sehr langer Zeit wieder den Stowasser zur Hand. Das ist DAS latein-deutsches Wörterbuch, ohne das ich Cicero, Ovid und Catull nicht überlebt bzw übersetzt hätte. Und beim Durchblättern bleibe ich beim Wort „vanitas“ hängen – „Leere“. Mit dem Hinweis, dass es im Latein des Mittelalters auch für Eitelkeit steht. „Leere“ und „Eitelkeit“ – da fiel mir sofort die politische Auseinandersetzung in den Sozialen Medien ein.

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Strategieberatung

Alter Ego oder Oida Ego?

Vorweg: ich bin unter einem Bundeskanzler Bruno Kreisky gross geworden. Er war bereits weit über 60, als ich ihn erstmals politisch wirklich wahr genommen habe. Nicht ganz anders war das mit seinen Kabinetten: es waren ältere, etablierte Damen und Herren, die sozialdemokratische Politik machten. Sie waren präsent in Zeitungen und im Fernsehen. Visuell prägte Bruno Kreisky mein Bild des Politikers nachhaltig. Gemeinsam mit Olaf Palme und Willy Brandt.

Jung und ungestüm waren Schifahrer und Fussballspieler. Politiker waren erfahren, geprägt von Erlebnissen im 2. Weltkrieg (die meisten im Widerstand), in ihrem unverrückbaren Kampf für Demokratie und Freiheit. Junge, ungestüme PolitikerInnen gab es nicht. Dennoch habe ich im Rückblick nicht das Gefühl, dass auf die Jugend vergessen wurde. Im Gegenteil. Weiterlesen

Nina Hoppe

PopEUlismus.eu

Glücklich ist, wer das, was er liebt, auch wagt, mit Mut zu beschützen. (Ovid)

Achtung, es wird hier sehr persönlich. Weil es um mich, um Sie und in Wahrheit um eine politische Gesamtschöpfung geht, die unser aller Leben betrifft.

2018 war für mich persönlich ein sehr schwieriges Jahr. Das hatte zur Folge, dass ich viel Zeit zum Nachdenken und zur Beobachtung hatte.  (Ich hatte davon mehr, als mir lieb war.) Jedenfalls beschäftigte ich mich sehr intensiv mit den Formen und Ausformungen des Phänomens Populismus. Und dass durchaus nicht nur „rechts“ sondern auch „links“. Vorallem, weil das System dahinter ja das Gleiche ist. Die Auslegung ist nur eine andere.

Kurz und Macron

Da wären zb die beiden politischen Shootingstars der EU, Sebastian Kurz und Emmanuel Macron. Beide setzen nachhaltig auf starke Bilder, volksnahe Veranstaltungen und präsentieren sich gestenreich im Club der Weltpolitiker. Auch wenn sie sich inhaltlich sehr unterscheiden: sie bauen beide auf ein vehementes Message Controlling. Ohne diesem wären beide Politiker nicht so erfolgreich bei den Wahlen gewesen wie sie es waren.

Macron kämpft zur Zeit mit Phänomenen wie „Gilets jaunes“ – ein klassisches Beispiel dafür, wie schnell Message Controlling entgleiten kann. Vorallem, wenn dies mit Absicht von der Opposition gespielt wird.

Plattform für EU-Wahl – PopEUlismus.eu

Macron und Kurz sind nur zwei prominente von zig anderen politischen Beispielen, die mich zu meiner Initiative getrieben haben. Die Sozialen Medien aber auch der Boulevard tragen dazu bei, dass die öffentliche und veröffentlichte Meinung nicht mehr sehr unterscheidbar sind. Das ist perfekter Nährboden für den Populismus. Daher habe ich mich entschlossen, eine Plattform zu initiieren, die kritisch in den wesentlichen Ländern Europas die populistischen Strömungen analysiert und aufzeigt, die sich gegen die EU bzw für eine Zerstörung der EU aussprechen. Dabei kann es durchaus zu Überraschungen kommen. Nämlich dass man auf Populismus stösst, wo man ihn a prima vista gar nicht vermutet.

Unterstützungskomitee

Mein Ansinnen ist es des weiteren Menschen zu finden, die (ob prominent oder nicht) inhaltlich mit dieser Initiative d´accord gehen und mutig genug sind, dies mit Bild und Namen zu untermauern. Noch ist Zeit, dieses Unterstützungkomitee aufzubauen. Ich hoffe, dass sich zahlreiche UnterstützerInnen einfinden werden.

Mir bleibt am Ende nicht mehr als zu mir selbst zu sagen: „Möge die Übung gelingen.“ Vorallem – und das ist nie zu vergessen – um Europas Willen.

 

>> Hier geht es zu PopEUlismus.eu

 

 

NIna Hoppe

Europa ist Trump(f)

House of Card, Staffel 5, kann leider nicht mehr mithalten. Mittlerweile hat die amerikanische Realpolitik die schier unglaublich anmutenden Manöver von Frank Underwood überholt. Das erfreuliche dabei ist allerdings: Profiteur ist Europa.

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Nina Hoppe - Strategia. Politica. Media

Van der Bellen und das „Kopftuch“

Mir ist die Debatte zu polemisch und undifferenziert. Sie impliziert nämlich, dass jede muslimische Frau mit “Kopftuch” eine Frau ist, die sich dem politischen Islam und seinen antiliberalen Ansichten „unterwirft“. Dem ist eben nicht so. Bis vor dem Aufkommen des politischen Islam in unserer westlichen Welt, war die muslimische Frau mit “Kopftuch” genauso Teil unserer multikulturellen und liberalen Gesellschaft wie die orthodox-jüdische Frau. (über deren religiöse Unterdrückung spricht übrigens keiner …). Genau diesen Umstand sprach Alexander Van der Bellen an: dass Frau automatisch als unterdrückte, rechtslose Muslimin stigmatisiert wird, weil sie “Kopftuch” trägt, ist schlichtweg falsch.

Ich bin sogar der festen Überzeugung, dass viele junge Musliminnen das Kopftuch als Zeichen ihres neuen Selbstbewusstseins und Bekenntnis zum Islam tragen. Zum liberalen Islam westlicher Ausprägung. Das Tragen eines “Kopftuches” kann einen Menschen nicht bewerten und sagt nichts über ihn aus. Genau das hat VdB gemeint. Es ist keine religiöse Äusserung gewesen sondern die Beurteilung/ Stigmatisierung von Menschen aufgrund einer Äusserlichkeit. Im Sinne von Freiheits- und Persönlichkeitsrechten. Und dass seine Aussage am Punkt war, bestätigt unter anderem auch die Diskussion in den Sozialen Medien.

Aufklärung – where r u?

Was mich auch sehr verwundert – die „Kopftuch“ Diskussion zeigt auf, wie nachlässig uns unsere Werte bewusst sind. Die Werte eines Europa, das Wiege der Aufklärung ist/ war. Europa steht in den Köpfen der Menschen offenbar nicht für die bedingungslose Anwendung von Persönlichkeits- und Freiheitsrechten. Genau davon spricht nämlich Alexander Van der Bellen. Eine liberale Gesellschaft zu sein und zu leben, ist eine Herausforderung. Die Reaktion auf die Aussage von Alexander Van der Bellen zeigt auf, dass wir davon weiter entfernt sind als zu manch anderem historischen Zeitpunkt. Liberale Demokratie zu leben ist eine Stärke und eine beeindruckende Kraft. Die EU ist mehr „Land of the free“ als es die USA je sein wird. Voltaire hat die VErfasser der amerikanischen Verfassung inspiriert (wie zb Alexander Hamilton). Katharina die Grosse war ebenso eine wissbegierige Gesprächspartner des franzöischen Aufklärers. Wir sollten uns dieser Tatsache bewusst sein. Auch wenn es anstrengend ist.
Ich habe VdB aktiv im Wahlkampf aus tiefster Überzeugung unterstützt. Genau wegen Haltungen wie jener, die diese Aussage ausmachen.