„Kickl hat die beste Position, egal was kommt“

In der KRONE.TV Sendung NACHGEFRAGT habe ich den Ausgang der Wahlen analysiert und wie es nun mit der Regierungsbildung weitergeht. Fazit: ÖVP ist ein Teil jeder Regierung, Kickl hat die beste Position, egal was kommt.

Ausnahme: wenn die Brandmauer gegen rechts halten und Bestand haben soll, müssen die anderen Parteien für eine stabile und wirkungsvolle Regierung kompromissbereit sein. Das Wir über das Ich stellen. Dann gewinnt die Demokratie gegen autokratische Tendenzen.

Die ganze Sendung sehen Sie hier

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Analyse zum NR Wahlkampf: sehr provinziell

Der Wahlkampf zur Nationalratswahl 2024 war über weite Strecken sehr provinziell.
Aussenpolitik wie EU waren kein Thema. Auch die Pflege wurde interessanterweise ausser Acht gelassen. Österreich als Technologie- und Forschungsstandort, um wettbewerbsfähig zu bleiben und auch sozialen Wohlstand zu garantieren, ebenso.

Mehr dazu hier:

https://www.puls24.at/video/puls-24/kommunikationsberaterin-wahlkampf-war-provinziell/vi0ng0b4g91nm

Politisch derangiert

Der Populismus hat es geschafft: wir sind politisch derangiert. Gesinnungstheoretisch, gesellschaftlich, diskursiv. Und das in einem so wichtigen Wahljahr.

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Kann Dominik Wlazny überzeugen?

Meine Meinung zu Dominik Wlazny in der Pro& Contra auf Puls 24: in Zeiten wie diesen, in denen die Demokratie unter Druck und Angriff steht, ist kein Platz für Politexperimente, die die Mehrheit für demokratisch konstruktive Kräfte gefährden.

Wir sind politisch in einer sehr speziellen Situation: noch nie war der Druck auf die Demokratie so gross wie in diesen Zeiten. Daher müssen alle demokratisch konstruktiven Kräfte zusammenarbeiten, um die autokratischen illiberalen Kräfte in die Schranken zu weisen. Die Kandidatur der Bierpartei (wobei Partei, ich sehe nur eine One Man Show ohne Inhalt), halte ich für kontraproduktiv

 

Die gesamte Diskussion finden Sie hier: https://www.puls24.at/video/pro-und-contra-konnte-wlazny-ueberzeugen/pro-und-contra-konnte-wlazny-ueberzeugen/v0mpw5a7qymmd

KPÖ-Bashing für eine große Koalition?

Die SPÖ darf sich freuen. Mit ihrem wunderlichen Kampf gegen die Kommunisten hilft die ÖVP der Konkurrenz. Viel Eigennutz ist da natürlich auch dabei

 In meinem Gastkommentar für den Standard gehe ich der Frage nach, warum die Regierungspartei ÖVP sich auf die Zwergenpartei KPÖ so einschießt.

 Historischer Kompromiss wird das wohl keiner mehr. Im Italien der 1970er-Jahre versuchte der damalige KP-Chef Enrico Berlinguer (er gilt als Eurokommunist, weil er sich früh vom Stalinismus lossagte) gemeinsam mit der Democrazia Cristiana (federführend Aldo Moro, der später von den roten Brigaden ermordet wurde) eine breitest aufgestellte parlamentarische Zusammenarbeit. Ziel des „compromesso storico“ war es, autoritären Tendenzen entgegenzutreten und Italien wirtschaftlich wie politisch zu reformieren. Die italienischen Kommunisten waren damals die größte Kommunistische Partei Europas und dementsprechend einflussreich – im Gegensatz zur KPÖ heute.

 Umso mehr wundert es nun, dass in Österreich ehemalige, aber auch aktive Spitzenpolitikerinnen und -politiker der ÖVP wie der frühere Parteichef und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel oder Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit einer scharfen Kante und Ansage gegen die KPÖ aufhorchen lassen. Es wundert auch, weil die Kommunisten in Österreich weit davon entfernt sind, eine zentrale politische Rolle im Bund zu übernehmen. Drei bis vier Prozent werden der KPÖ bei der kommenden Nationalratswahl zugetraut. Allerdings sind es Prozentpunkte, die anderen Parteien fehlen. Und damit komme ich zu einem wichtigen Aspekt, der eine Erklärung für die scharfe Kritik der ÖVP an der KPÖ sein könnte.

 Linksgetümmel

SPÖ-Chef Andreas Babler hat eines mit Sicherheit erreicht: er hat klassische sozialdemokratische und sogenannte linke Themen (leistbares Leben, Sozialstaat, Gleichberechtigung, Solidarität) wieder erfolgreich besetzt. Gleichzeitig hat er aber damit auch das Feld für andere Mitbewerber geöffnet: Dominik Wlazny mit seiner Bierpartei ist da so ein Beispiel (sein Antreten bei der Nationalratswahl ist noch nicht sicher) und auch die KPÖ profitiert davon. Besonders in den Städten, die außerhalb Wiens keine Horte des sozialen Wohnbaus sind.

 Auf der anderen Seite sehen wir nun die ÖVP, die sich in ihrer post-Kurzschen Phase befindet. Für Parteichef Karl Nehammer ist es nach wie vor schwer, das türkise Erbe abzustreifen. Vor allem, weil sich die ÖVP bei den Wählerinnen und Wählern um das gleiche Segment wie die FPÖ matcht. Nach wie vor blitzen türkise Ansätze durch. Etwa bei der Migrationspolitik. Zugleich versucht man sich als Partei der Mitte zu positionieren. Ein Spagat, der fast unmöglich und auch nicht sehr glaubwürdig erscheint.

 ÖVP Strategie für Regierungsbeteiligung?

Klar ist, die ÖVP will wieder in die nächste Regierung. Klar ist auch, dass die FPÖ unter Herbert Kickl kein Koalitionspartner ist. Vor allem christlich-soziale Wählerinnen und Wähler nehmen der ÖVP ihre Kurz-Zeit und ihren großen Schritt nach rechts inklusive der Koalition mit FPÖ übel. Zusätzlich hört man auch von verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern der ÖVP immer mehr eine Präferenz für eine neue (alte) große Koalition. Nur das Problem dabei ist, dass sowohl ÖVP und SPÖ in den Umfragen gemeinsam nicht über 50 Prozent kommen. Ein Grund dafür ist auch das bereits hier an früherer Stelle erwähnte Erscheinen linker Parteien in der österreichischen Politlandschaft. Diese nehmen – wenn auch nur mit wenigen Prozentpunkten – die entscheidenden Stimmen der SPÖ weg, die sie für eine Koalition mit der ÖVP braucht. Das ist nicht ganz ohne Ironie: die ÖVP braucht eine starke SPÖ für eine kommende große Koalition. Offenbar rechnet man schon selbst realistischerweise mit Platz drei bei der kommenden Nationalratswahl. Hinter FPÖ und SPÖ.

 

Was ist die Conclusio? Warum greift die ÖVP die KPÖ so stark an? Nun, weil diese potenzielle Wählerinnen und Wähler von der SPÖ abziehen könnte, beziehungsweise auch wird. Wenn eine Fragmentierung der Parteienlandschaft stattfindet, ist nicht nur die große Koalition keine Option mehr – auch die künftige Regierungsbildung wird um vieles schwieriger, Mehrheiten zwischen mehreren mittelgroßen und kleinen Parteien zu finden ist weitaus aufwändiger als eine Zweierkoalition. Ganz zu schweigen davon, dass auch eine Koalition von mehr als zwei Parteien politisch weitaus schwerfälliger agieren kann. Damit würde das Land auch nicht den notwendigen Impuls bekommen, dem es seit spätestens Ibiza hinterherläuft. Politische Prozesse und U-Ausschüsse sind eher an der Tagesordnung als Reformagenden und deren Umsetzung.

 Gegen KPÖ für SPÖ?

Daher tritt die paradoxe Situation ein an, dass ÖVP-Spitzenpolitikerinnen und -politiker der KPÖ eine Aufmerksamkeit schenken, die niemand für möglich gehalten hätte. Einziger Zweck ist dabei: die SPÖ zu stärken, um als ÖVP weiter im Rahmen einer großen Koalition in der Regierung zu bleiben. Das kommt Teilen der SPÖ sicher nicht unrecht, da auch hier einige Vertreterinnen und Vertreter eine große Koalition befürworten. Dennoch: Es ist kein historischer Kompromiss, eher ein fauler Kompromiss mit schalem Beigeschmack. (Nina Hoppe, 23.3.2024)

>> Zum Kommentar im Standard

Hoppe schreibt: Mehr Politik & Orientierung wagen

To whom it may concern

Bitte wieder Politik machen. Keinen Populismus, keine Show-Politik. Solide, pragmatische Staatspolitik. Durch die „multiplen“ Krisen der letzten Jahre, sind wir WählerInnen sehr am Rande unserer Möglichkeiten angelangt. Mental vor allem, aber auch soziologisch, kulturell und eben damit auch politisch.

Mehr Diskurs, mehr Konsens, mehr Kompromiss

Wir merken es im Umgang miteinander. Es ist kaum noch Diskurs möglich, Konsens ist ein Fremdwort. Es radikalisiert sich die Rechte, es radikalisiert sich die Linke, die Mitte rinnt aus. Es fehlt komplett die Orientierung und das Gefühl, sich auf die Politik verlassen zu können – dass die Politik die grossen Herausforderungen annimmt, benennt und zu unser aller Besten löst. Im Sinne der Solidarität, des Wohlstandes, der liberalen Demokratie, der individuellen Sicherheit und der Freiheit. Stattdessen nehmen vermeintlich charismatische, wortgewandte aber faktenferne und manipulierende Organisationen bzw Menschen den Platz der Politik ein. Sie können so leicht verführen und versprechen, weil sie seitens der Politik keinen Widerstand erwarten müssen. Also bitte, versucht Lösungen und Programme anzubieten, die Mehrheitsfähig sind. Lösungen und Programme, die Kompromisse ermöglichen und nicht im Vorhinein Zusammenarbeit ausschliessen.  Mässigt Eure Sprache, seid diplomatischer und gleichzeitig emphatischer, nennt aber auch die Dinge beim Namen und redet Nichts schön. Dafür haben wir alle keine Zeit mehr.

Vor den Wahlen ist nach den Wahlen

Zerstört nicht durch sozial medial beflügelten Alarmismus jegliche Gesprächsbasis schon vor den Wahlen. Dann wird es nach den Wahlen ein böses Erwachen geben. Die Gesellschaft bricht grad auseinander – vor allem das, was man sich „im Westen“ von einer aufgeklärten, liberalen, gleichberechtigten Gesellschaft erwartet. Und damit kommt die Demokratie unter Druck – unser Erfolgsmodell für Wohlstand und sozialen Frieden. Und sie soll wehrhaft sein – ideell wie auch praktisch. Innerhalb eines selbstbewussten Europas.

Aber gebt endlich Orientierung, Beruhigung und damit auch wieder ein wenig Hoffnung. Das wirkt sich dann auch positiv in allen Lebensbereichen aus. Die Politik, die Medien und die Gesellschaft spiegeln einander. Fangt als Vertreter der Politik an, wieder Vorbild und Visionär zu sein. Es lohnt sich langfristig.

Mehr dazu auf HOPPE REDET

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Krone TV: Analyse zur Innenpolitik

Die letzte Woche war innenpolitisch sehr turbulent. Das Video von Karl Nehammer hat viele Emotionen ausgelöst – mir fehlt in dem ganzen Diskurs die Sachpolitik und die staatspolitische Verantwortung.

Dazu habe ich KRONE TV ein Interview gegeben.

 

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Analyse „Glaub an Österreich“

Bei #Puls24 habe ich die Vorstellung der Volkspartei-Kampagne „Glaub an Österreich“ durch Karl Nehammer analysiert. Conclusio: man kennt sich nicht aus, was er uns sagen will. Weder als Regierungschef noch als Bundesparteiobmann

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SN: „Inszenierung (er)schlägt Politik“

Die Salzburger Nachrichten haben mich zu den Social Media Auftritten österreichischer und deutscher PolitikerInnen befragt.

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Strategisch wählen?

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Strategisches Wählen heisst nicht mehr aus Überzeugung eines politischen Programms zu wählen sondern um andere Parteien zu „Verhindern“ bzw zu schwächen. Das ist nicht gut, das schwächt den Parlamentarismus und die repräsentative Demokratie. Die Parteien betreiben bereits Nudging in Richtung Wähler, in dem sie die Zusammenarbeit mit anderen Parteien nach den Wahlen ausschliessen. Das ist verwerflich, weil es ist zunächst der Wähler/in am Wort. Das Souverän und seine Wahl ist der Massstab. Nicht strategische Koalitionsüberlegungen für den Machterhalt.

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