Eine Beobachtung
…. die auch gerne widerlegt werden kann:
Die politische Kultur ist mit und durch soziale Medien im Verfall begriffen. Der Kommunikationsstil der politischen Akteure hat sich geändert – angefeuert durch die diversen Echokammern. Meine Beobachtung ist: es ist da übrigens egal, ob es das “linke” oder das “rechte” Spektrum ist – der Tonfall und das System ist überall das gleiche. Sogar die liberale Mitte kommt nur mit radikalen Ansagen durch, da sie sonst ungehört bliebe – und heizt damit den Diskurs zusätzlich (negativ) an.
Rückblick
Mit Jörg Haider hatten wir in den späten 80er und frühen 90er einen Politiker, der parallel mit der kritischen Aufarbeitung der NS Vergangenheit Österreichs genau mit diesen Ressentiments spielte (wie übrigens auch im #bp1986) – dennoch gelang es in den 90 er Jahren einen auch vom öffentlichen Diskurs her moderaten Schlagabtausch zu fahren, der auf weite Strecken sachlich geprägt war. Trotz des nationalen Populismus von Haider und seiner Provokationen – die #EU Abstimmung zur #EU und der darauffolgenden Beitritt waren eine Zäsur im Sinne fuer ein weltoffenes und multilateral agierendes Österreich.
„00-er“ Jahre
Auch unter den Kabinetten Schüssel war der öffentliche Diskurs nicht so schwarz weiß bzw mit political correctness geprägt wie heute. Die Medien waren auch viel kritischer als jetzt. Was ist der Grund? Hat die Finanzkrise “2008/09 da mehr Verwerfungen hinterlassen (obwohl Ö diese Gut durchtaucht hat) als angenommen? Ist seitdem die (auch subjektiv empfundene) Ungleichheit gestiegen? Haben die Sozialen Medien dazu beigetragen, diese subjektiven Empfindungen in die “Welt” hinaus zutragen und damit Echokammern, neue Protestbewegungen (die so schnell gekommen wie auch verschwunden sind )zu schaffen? Und damit eine Form der Radikalisierung, die sich in alle gesellschaftlichen Bereiche auswirkt?
Wo ist die Mitte?
Inkl und vorallem in der Politik, die dann auch die Migrationswelle als zusätzliches Argument für die radikale Vermarktung ihrer Position dankbar aufgenommen hat? Und damit auch den jetzigen Zustand perpetuiert. Wo ist die Mitte, das Moderate, das Ausgleichende, das Weitblickende, das Versöhnliche heute? Ich sehe da nur Angela Merkel. Und hoffentlich Mittel- und langfristig die EU.
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