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SN: „Inszenierung (er)schlägt Politik“

Die Salzburger Nachrichten haben mich zu den Social Media Auftritten österreichischer und deutscher PolitikerInnen befragt.

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Popstars in der Politik

Die Salzburger Nachrichten haben mich um meine Meinung zu Popstars Inder Politik gefragt. Aktuell am Phänomen Andreas Babler.

 

Babler hat die kommunikative Vorherrschaft in seinem Führungsteam

 

Die Kommunikationsberaterin Nina Hoppe sieht die Entwicklung ebenfalls kritisch, auch wenn sie aus PR-Sicht die Inszenierung nachvollziehen kann. „Es braucht in unserer medialen Welt diese Zuspitzung, um mit Botschaften durchzukommen.“ Bablers einfache und emotionale Sprache funktioniere derzeit so gut, weil die Sozialdemokratie zuletzt eine emotionale Wüste gewesen sei. „Seine Vorgängerin Pamela Rendi-Wagner war übercoacht, die Leute haben ein Bedürfnis nach Authentizität.“ Die PR-Expertin sieht in der SPÖ auch strategisch wieder eine Zuspitzung auf die Führungsperson: „Babler hat sich in sein Führungsteam Leute an die Seite geholt, die nicht so oder gar nicht bekannt sind. Er hat damit die die kommunikative Vorherrschaft.“

Nur: „Um das Popstar Image aufrechtzuerhalten, braucht es eine langfristige Strategie. Sonst können politische Sterne ganz schnell wieder verglühen. Auch dafür gibt es genügend Beispiele.“

Ich halte diese Entwicklung für die Politik generell bedenklich. Inszenierung überdeckt Defizite und fördert Demagogie und Populismus. Außerdem sind wir eine repräsentative Demokratie. Wir wählen Parteien und nicht Personen.

Das Persönlichkeitswahlrecht wäre hingegen gut für die Nationalratswahl, umso mehr die a Beziehung Wähler – Abgeordnete zu stärken. Auch über Parteigrenzen hinweg.

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Medien – Wenn die 4. Säule wankt

Eine Demokratie lebt von Meinungs- und Pressefreiheit. In den letzten Jahren haben einige Medien ihre Rolle als 4. Säule in einer liberalen Demokratie vernachlässigt. Auch Social Media ist hier Teil des Problems.

Ab sofort redet Hoppe 2x in der Woche auf allen wesentlichen 🎙️ Podcastplattformen und auf YouTube 🎥@ninahoppe. Abonnieren und am Laufenden bleiben! 

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Social Media macht (Gesellschaft) Politik kaputt

In Salzburg sind 386.947 Personen wahlberechtigt (laut http://Salzburg.gv.at) Wenn 70% am Sonntag wählen gehen, sind es lt Prognosen rund 16 000 Menschen, die KPÖ wählen. 16.000 – und diese bestimmen teilweise unseren innenpolitischen Diskurs? Das fällt nicht einmal unter Minderheit.

Social Media macht Kleines gross, Wichtiges unwichtig

Ich frage deswegen so provokant, weil es auch unser Wesen digital zu kommunizieren so entlarvt.  Große Themen werden gar nicht besprochen (anstehende Bankenreform der EU Kommission zb – trifft JEDEN, Stichwort Einlagensicherung) – es wird einmal mehr Diskussion nach unten nivelliert statt Diskurs nach oben gezogen.  Es wird provinziell auf einem grenzenlosen (!) Medium debattiert, und der Inhalt ist bereits am Dienstag nach Wahl irrelevant. Nachhaltigkeit wird angesichts des Klimawandels propagiert. Vielleicht sollte das auch für Inhalte auf Social Media gelten. 

Qualität der Politik leidet

Die Politik leidet unter diesem thematischen Whataboutism bereits massiv, das Wahlverhalten richtet sich entsprechend danach. Und dann wundern sich viele warum Journalismus  wirtschaftliche Probleme hat.  Siehe Wiener Zeitung: zu qualitativ, zu kritisch, zu anspruchsvoll, zu analysierend. Wenn Journalismus nicht wie Social Media funktioniert, ist er gefährdet. Es ist Zeit, dass wir uns alle zusammenreißen – seriöser, faktenorientiert und entsprechend der langfristigen Auswirkung und Folgen kommunizieren. Da kann man auch vieles auslassen. Wir waren technisch noch nie so weit als Menschheit und gesellschaftlich so regressiv. Noch kann man Turn around schaffen. Liebe PolitikerInnen, it is on you! Es geht nämlich um  die Demokratie, die seit Jahren mit falsch angewandten Begriffen verwässert wird.  Es geht um die offene Gesellschaft und den Rechtsstaat. Im (gesellschafts) politischen Diskurs (?) kein Thema (außer als Schlagwort). 

Hoppe redet: Klimt oder Klima?

Eine Buchstabenverschiebung macht es aus. #Klima oder Klimt. Wenn wir unser kulturelles Erbe zerstören, zerstören wir unsere Identität und das, womit wir uns identifizieren. Bevor das Klima gerettet ist.

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Lockdown – und jetzt?

Der Lockdown, in dem wir uns alle mehr oder weniger befinden (zumindest heute auf der Strasse auf meinem Weg zur Bäckerei war der Morgenverkehr wie immer), ist wirklich Ausdruck eines völligen Versagens der Verantwortlichen. Allerdings sehe ich die Verantwortung nicht ausschliesslich bei der Politik – auch andere wichtige Einrichtungen einer liberalen Demokratie haben dazu beigetragen, dass dieser Irrsinn (und ich verwende das Wort bewusst), eingetreten ist.

POLITIK UND MEDIEN

Nicht nur die Inseratenkorruptionsaffäre, die wirtschaftliche Abhängigkeit der Medien und damit Käuflichkeit von Berichterstattung ist hier das Thema, das es auch wegen Corona massiv zu reflektieren gilt. Es geht auch darum, wie äquidistante und kritische Berichterstattung in einer liberalen Demokratie zu funktionieren hat. Da ist einerseits der Wettlauf mit den Sozialen Medien, der wohlgemerkt dazu führt, Fakten und Recherche im ersten Augenblick zugunsten Reichweite hintanstellen zu lassen.

Es wurde/ wird jede Meldung von nationalen wie internationalen Nachrichtenagenturen in Tickern und medieneigenen SOME-Kanälen verkommuniziert. Das hat auch zu einer grossen Verunsicherung in der Bevölkerung beigetragen – zusätzlich zu der volatile, unlogischen sich widersprechenden Regierungskommunikation.

Was ich damit meine? Beim Impfstoff zum Beispiel. Astra Zeneca, das zweifelsohne krisenkommunikativ völlig überfordert war, wurde durch solche Kurzmeldungen niedergeschrieben und quasi als Impfstoff ausgesetzt. (Abgesehen von den Lieferschwierigkeiten, die mE wiederum geostrategischen Gründe hatten). Ein Thrombosefall unter 100.000den – und schon war die Impfbereitschaft in den Keller gerasselt – nach anfänglicher Euphorie

Und: warum geben Medien Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen aber keine wissenschaftliche Ausbildung haben, eine Plattform zu ihrer PRIVATEN Meinung über die Impfung? Warum wird hier unbewusst oder auch bewusst eine Botschaft mitverbreitet, die sich offensichtlich und ohne Zweifel schlecht auf die Volksgesundheit auswirkt? Auf unser aller Verfasstheit und jenes des Staates?

POLITIK UND WISSENSCHAFT

Die herrschenden Wissenschaftsfeindlichkeit hat natürlich auch damit zu tun, dass bei uns das Virus von Anfang an politisiert wurde. Eine der beiden Regierungsparteien hat die Pandemie massiv dazu benutzt, die eigene politische Agenda weiter zu führen. Das hatte dann auch zur Folge, dass plötzlich bei RegierungsPKs Wissenschafter neben Politiker standen. Und im Auge des Konsumenten somit „die da oben“ gemeinsame Sache machen und Massnahmen, Impfungen „aufoktryieren“. 

Meines Erachtens ein Fehler. Wissenschaft ist ein Bereich des ständigen Austausches, Erweiterns, Hinterfragens etc. Wissenschaft ist evidenzbasiert, kann keine politischen Entscheidungen treffen. Genauso wie umgekehrt nicht. Ein Politiker, der mit medizinischen (Halb)wissen argumentiert, verlässt das ihm zugesprochene Terrain. Zuerst Wissenschaft, dann Politik. Wissenschaft stellt Status Quo und mögliche Entwicklungen dar – auf Basis dieser trifft Politik Massnahmen

POLITIK ALS SOLCHE

Ich habe seit 2017, also seit dem Erfolg des Sebastian Kurz, davor gewarnt, dass seine Art der Politik eine Art Nichtpolitik ist und die Politik als solches zerstört. Im Diskurs wie auch als Konzept und Bestandteil einer lebendigen liberalen Demokratie. Türkis ist ein populistisches Marketingkonzept, befreit von jedem ideologischen Anspruch bzw Besinnung auf christlich soziale Wurzeln (ich erinnere dabei an den Umgang mit der katholischen Kirche).

Als BürgerIn geht man wählen, weil man sich eine Politik wünscht, die die Probleme und Herausforderungen der Zeit erkennt, diese visionär angeht und heute sich schon das übermorgen überlegt. Und vor allem mit Verantwortung und Weitsicht den Herausforderungen unserer Zeit begegnet.

Nicht nach Umfragewerten schielt sondern das Notwendige für einen funktionieren Staat und zufriedenen Bürgern veranlasst. Besonders in Krisenzeiten ist die berühmte Weberische Verantwortungsethik eine politische Doktrin. Die wurde in der Regierung sträflich vernachlässigt, auch aufgrund der innerparteilichen Turbulenzen, die der Rückzug (?) von Kurz verursacht hat.

Bis heute sucht man in der Kommunikation Schuldige (Stichwort „Ungeimpfte“) anstatt einen konsensualen Kurs zu fahren, der auch das Vertrauen in die Politik wieder stärkt. Das Problem ist nämlich, dass gerade bei solchen Verhältnissen meistens radikale Strömungen mit monothematischer Agenda grossen Zuspruch erhalten (siehe M F G) und damit den demokratischen Prozess und die liberale Demokratie zusätzlich unter Druck setzen.

Politik gehört wieder in die Mitte der Gesellschaft und aufgeladen als spannendes, partizipatives Instrument einer parlamentarischen Demokratie, die die Interessen der Wähler vertritt mit Weitblick, ohne populistisches Terrain zu betreten. Dazu gehört auch eine starke Selbstreflexion, was Parteien eigentlich sind und welche Aufgabe ihnen zukommt ….

Jetzt geht es vor allem darum, konzise die Schritte für die nächsten Wochen zu kommunizieren. Weil wir uns jetzt in einer Übergangsphase befinden, die diesmal wirklich entscheidend ist.

Zum Nachsehen: Politik Live „Multiples Versagen der Politik?“ auf ORF 3 LINK

Hoppe Strategia

Das Neue Österreich

NEOS, das Neue Österreich, 7 Jahre alt, stellt sich nun zum dritten Mal der Wahl, um ins österreichische Parlament einzuziehen. Zeit für ein erstes Resümee, was diese Partei bewirkt hat und wofür sie steht.

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